Rudolf Ganßer (Gansser)
Name | Ganßer (Gansser) |
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Vorname | Rudolf |
Beruf/Rang | Hauptmann |
Standorte | Tabora |
Einträge intern | seit 12-96 in DOA im Auftrag des Auswärtigen Amtes, topographische Arbeiten in Usambara geplant, 08.12.96 übertritt zur Schutztruppe als Leutnant PL kommandiert zum Vermessungsreferat, Ende 1897 Kommandant des Posten Masinde, Januar 1898 lt. Beleg in Tanga, 2. Hälfte 1899 Hauptmann und Heimaturlaub, lt. gedruckter Passagierliste des Reichspostdampfers "Kaiser" 2.02.1900 (Neapel) mit Erwähnung Ganssers, also Rückkehr nach DES lt. Fahrplan am 25.2.1900, danach Chef von Tabora und der 10. Kompanie, Ausreise ab DES am 11.1.1902 und danach Weltreise u.a. über Indien und Peking, 1904 Übertritt zur Schutztruppe DSWA.
Auszug aus dem Stuttgarter Staatsarchiv (Dokumente) über die Zeit bis zum ersten Heimaturlaub: 1896: Ankunft in Daressalam, Schnepfenjagd mit von den Marwitz, das Essen in der Messe (25.12.1896) 1897: Leutnant Bresler, Kauf eines Esels, Foxterrier Flock, Schwester Lilli, geb. Gräfin Pückler (08.01.1897); bevorstehender Empfang des Gouverneurs (21.01.1897); trigonometrisches Signal bei der Plantage Lewa eingesetzt, Besichtigung des Signals durch den Gouverneur, Ausstattung der Expedition Ganssers (06.02.1897); Lob vom Gouverneur für das Signal in Lewa, Beschreibung der Plantage Lewa, Errichtung eines weiteren Signals auf dem Berg Mlinga, Weitermarsch zum Tengomaberg, Ausblick vom Tengomaberg (26.03.1897); Beschreibung des Berges Lutindi, Feier des 100. Geburtstags Kaiser Wilhelms I. (19.03.1897); Fertigstellung des Signals auf dem Lutindi (30.03.1897); auf dem Mlunduiberg, Glückwunsch zum Hochzeitstag der Eltern, Besuch der v. Horn während der Ostertage geplant (5./6.04.1897); Dank für das Geburtstagskistchen, gute Aufnahme auf der Plantage der v. Horns, bisher 8 große Signale errichtet (23.4.1897); Feier des Geburtstags (Postkarte vom 26.04.1897 mit kurzem Gruß der Marieluise v. Horn); Anfang Juni sollen an der Küste weitere Signale errichtet werden, Fieberanfall Ganssers, Besitzverhältnisse an den Plantagen, Schilderung der Marschroute (18.05.1897); in Handei sind alle Punkte errichtet, als nächstes sollen alle Punkte gemessen und im Herbst der Küstenanschluss gemacht werden (11.06.1897); Einweihung der Marieluisenhöhle auf dem Bulwa-Berg (20.06.1897); erneute freundliche Aufnahme bei den v. Horns für 14 Tage, hier Errichtung einer Hütte zur Unterbringung seiner Lasten, eine in Tanga verwahrte Kiste Ganssers wurde aufgebrochen und einiges daraus gestohlen, u.a. eine Mauserpistole und Munition (1.07.1897); Bau eines Blockhauses auf Msasa (Teil von Derema), wo die v. Horns nun wohnen, zur Lagerung von Gegenständen und Errichtung einer Bettstelle dort, im Luengeratal wegen Überschwemmung keine Messungen möglich, Einladung in die englische Mission (15.07.1897); Basismessung im Luengeratal verzögert sich wegen andauerndem Regenfall (01.08.1897); noch kein Jagdausflug, Wild in Afrika, klimatische Situation, Signal in Lutindi am 14.08. fertiggestellt, neues Ziel ist Wuga (10.08.1897); Gansser rekrutiert in Masinde neue Träger und Arbeiter, er versucht dort, eine neue Basis zu errichten, da das Luengeratal nicht trocken zu werden scheint, Jagd in der Steppe beim Manga-See, schwer erkrankter Premierleutnant Storch in Masinde und dessen Tod, Erhalt der Erinnerungsmedaille, Gratulation zum Geburtstags des Vaters (06.09.1897); weitere Gratulation zum Geburtstag des Vaters, seit 3 Monaten heftiges Zahnweh, Behandlung durch Dr. Eggel, nach wie vor Wasser im Luengeratal, höheres Preisniveau in Deutsch-Ostafrika (29.09.2897); auf Rückreise nach West-Usambara wieder bei den v. Horns, Kapitän Asthausen vom "Bundesrat", mit dem Gansser die Anreise nach Ostafrika gemacht hatte (10.10.2897); Gansser versucht in Luengeratal Basismessung durchzuführen (24.10.1897), Schwierigkeit, im Luengeratal Basismessung voranzubringen, Jagd auf Flusspferde, Planung für die weiteren Vermessungsarbeiten (31.10.1897); Erkrankung an Fieber, neuer Hund, Fotografieren in Ostafrika, Rodung einer 3000 m langen und 10 bis 15 m breiten Linie aus dem Busch zu Vermessungszwecken, der Leuchtturm von Ulenge bei Tanga soll der östlichste Vermessungspunkt sein (20.11.1897); Verschickung von Meßinstrumenten ins Luengeratal, kleines Haus dort zur Unterbringung von Material und zum Schlafen (6.12.1897); Gansser wurde von Dr. Becker untersucht, alles gesund, sein Messgehilfe Wolfhauer, der gestorben ist, war ein Trinker und starb am Herzschlag (20.12.1897) ; feierte Weihnachten im Busch (26.12.1897) 1898: feierte Silvester bei den v. Horns, er hofft, in 6 Wochen vor Einbruch der Regenzeit mit der Vermessung der Basis fertig zu sein, dann folgt die Messung auf allen Punkten (01.01.1898); Beschreibung seines Aufenthaltes in Kerenge im Luengeratal (16.01.1898); Planung für den 70sten Geburtstag des Vaters, anstehender Besuch des Gouverneurs (29.01.1898); Besuche bei Gansser (07.02.1898); Geschenk für Herrn v. Horn, bevorstehender Besuch des Gouverneurs und dessen Vorbereitung (13.03.1898); bevorstehender Besuch des Gouverneurs (22.03.1898); Besuch des Gouverneurs im Lager Kerenge, dessen Verlauf, Kielmaiers Grab an der großen Karawanenstraße (5.04.1898); Strafexpedition wegen des Todes von Kielmaier ohne Gansser, "jedoch auf kriegerische Lorbeeren muß ich hier erstmal verzichten", Pockengefahr gering, Pockenimpfungen werden durchgeführt; Lage in Kiautschou (China) (16.04.1898); Bestellung von photographischen Platten bei Schaller über den Vater (01.05.1898); Dank für das Geburtstagskistchen von den Eltern, bevorstehende Vermessung der horizontalen Vermessungsbasis, militärische Laufbahn des Bruders Konrad Gansser, Beurteilung der Politik des Gouverneurs Liebert, Nichtberufung von v. Scheele als Kolonialdirektor (13.05.1898); der geodätische Professor sei nicht gekommen, Erfolg von Gouverneur Lieberts Besuch, Gansser hat eine Pfahljochbrücke gebaut, Messbasis, Besuch bei den v. Horns über Pfingsten (01.06.1898); Stand der Arbeiten an der Basis, Dauer der Paketzusendung (11.06.1898); Arbeit an der Basis ist fertig, sie kann vermessen werden, Geburtstag des Herrn v. Horn (30.06.1898); Zustand der Vermessungsbasis und weitere Arbeiten daran (10.07.1898); mögliches Geschenk für Frau v. Horn (31.07.1898); Weitere Arbeit an der Vermessungsbasis, Heilbronner Unruhen, Bestellungen über den Vater, u.a. Fotoplatten (31.07.1898); Besuch der Pflanzung "Magroko", hohe Temperaturschwankungen, Marsch zur Küste, Löwenjagd, Frachtsendung von Fellen, Speeren und Hörnern an die Eltern, Gratulation zum Geburtstag der Mutter, Geschenke für Frau v. Horn aus Deutschland (5.09.1898); wünscht sich zu Weihnachten Backwerksendung von den Eltern (24.08.1898); Ungünstiges Wetter zum Vermessen, will als nächstes nach West-Usambara marschieren (06.09.1898); Geburtstag des Vaters, Zufriedenheit mit der Situation in Deutsch-Ostafrika, Zustand der Basis, Spur eines alten Löwen, Krankheit seines Sergeants, er wird entlassen, kommt zum Vortrag nach Daressalam, Bericht Graf von Lindens (21.09.1898); Beginn des Messens in West-Usambara, Vorstellung eines Försters als neue Kraft, Entlassung von dessen Vorgänger, (4.10.1898); Plan 1899 nach Europa zu kommen, Erklärung für starke Temperaturunterschiede, nach Fertigstellung des Signals Vermessung von Illichs Plantage, hat nun einen gelernten Förster als Mitarbeiter (13.10.1898); Heimreise des Gouverneurs (4.11.1898); Reise nach Mombasa, englische Ugandabahn, schickt Bilder und anderes mit (21.11.1898); Museum des Grafen Linden, Daressalam-Reise und Mombasa, Beschreibung der Bahnverhältnisse (14.12.1898); Dank für das Weihnachtsbackwerk, Weihnachtsfeier Ganssers , Patent als Premierleutnant (28.12.1898) 1899: Situation im Lager auf Msasa (11.1.1899); Marsch zum Lutindi, Abschuss einer Antilope, Heuschreckenplage in der Gegend, Maßnahme gegen die Hungersnot, mühsame Arbeit auf dem Lutindi (23.01.1899); holte in Tanga ein Messinstrument, Rückkehr des Gouverneurs aus dem Urlaub (17.02.1899); war auf einer anstrengenden 6-7 wöchigen Tour, Plan für eine große Safari vor dem Urlaub (08.03.1899); astronomische Bestimmungen zur Festlegung der Basis wegen schlechten Wetters und Sternensicht noch nicht beendet, geographische Breite und Länge des Lagers, sein Urlaubsgesuch, wünscht Teilnahme am Kaisermanöver (21.03.1899); hat die schwere Arbeit im Luengeratal trotz widriger Wetterverhältnisse inzwischen beendet (01.04.1899); bevorstehender Urlaub in Deutschland (14.04.1899); im Mittelmeer auf der Fahrt nach Deutschland, will in Paris den Bruder Hans besuchen (19.06.1899); |
Einträge extern | Rudolf Ganßer (* 26. April 1866 in Wiblingen; † 11. August 1904 am Waterberg) war ein württembergischer Offizier, der zuletzt im Dienst der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika stand. Ganßer war der Sohn eines Ministerialdirektors. Nach dem Besuch des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums Stuttgart trat er am 24. September 1885 als Freiwilliger mit Aussicht auf Beförderung in das 7. Infanterie-Regiment Nr. 125 der Württembergischen Armee ein. Dort wurde Ganßer am 7. Februar 1887 zum Sekondeleutnant befördert und als solcher Mitte Februar 1892 nach Preußen kommandiert. Hier diente er bis Mitte März 1896 als Erzieher beim Kadettenhaus Potsdam. Bei seinem Dienst in Deutsch-Ostafrika wurde er für seinen respektvollen Umgang mit den Schwarzafrikanern bekannt, bei dem er auch den Bau von Schulen und Brunnen veranlasste. Außerdem erwarb er sich bedeutende Verdienste bei der trigonometrischen Vermessung sowie beim Wegebau des Landes. Ganßners Tagebücher und Briefe aus Deutsch-Ostafrika von 1896 bis 1902 wurden 1991 von Heinrich Dauber mit dem Titel Nicht als Abentheurer bin ich hierhergekommen … veröffentlicht. Zum 4. April 1904 trat Ganßer zur Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika über. Hier ist er an der Spitze der 11. Kompanie des 1. Feldregiments am 11. August 1904 in der Schlacht am Waterberg im Zuge der Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama gefallen. https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Gan%C3%9Fer |
Erste Erwähnung DOA-Zeitung | 03.03.1900 |
Kolonial-Adressbücher | 1901, 1902 |