Mtai

Aus Personen in Deutsch-Ostafrika
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NameMtae / Mtai / Neu-Bethel
Vorname
Beruf/RangStation der EMDOA
StandorteUsambara
Einträge internzweite Station im westlichen Bergland von Usambara, gegründet 1893 auf einem Bergrücken nahe der Ortschaft Mtai, die christliche Benennung der Station geschieht nicht nur in Erinnerung der Missionare an ihre geistliche Heimat Bethel bei Bielefeld, sondern bezieht sich vor allem auf Gen 28, 10ff. („Beth-El“ i.e. „Gotteshaus“), ein erster Missionierungsversuch an neun befreiten Sklavenkindern, die man kurz nach der Gründung Mtaes aus Tanga herübergeholt hatte, scheitert und führt sogar zunächst zur Entfremdung mit den im Stationsgebiet lebenden Wasaramo, erst mit der Übersiedlung der Kinder nach Luandai entspannt sich die Situation, aufgrund der Zurückhaltung der Einheimischen können allerdings erst 1897 die ersten Taufen vorgenommen werden, wobei es sich bei den beiden Täuflingen um zwei außerhalb der Dorfgemeinschaft lebende Aussätzige handelt, erst nach der Hungersnot von 1898 kommt es zu einer langsamen Annäherung zwischen Wasaramo und Missionaren, zu einem Anstieg der Katechumenenzahl und ab 1899 sogar zur Gründung des Christendorfes Utuku („Morgenröte“), nach der Jahrhundertwende entwickelt sich die Gemeinde stetig – wofür vor allem der indigene Vikar KILUA verantwortlich ist –, so daß weitere Christendörfer – Kialilo („Hoffnung“) und Kilimila („Ackerfeld“) – gegründet werden können, 1902 Bau einer Kirche, Merkmale der wachsenden Gemeinde sind zum einen die eigenständige evangelisierende Tätigkeit indigener Christen an Sonntagen sowie zum anderen die erste Feier eines Missionsfestes in Usambara überhaupt, aufgrund von afrikanischen und indischen Händlern, die vornehmlich begehrte Stoffe anbieten, kommt es zu Fällen von Prostitution innerhalb der Gemeinde, neben der Anwendung der Kirchenzucht reagieren die Missionare darauf mit der Einrichtung eines missionseigenen Kaufladens, zudem wird in Mtae eine Tischlerei eingerichtet.
Einträge externAltena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.249). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
Erste Erwähnung DOA-Zeitung
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